Möchten Sie sich mit den Grundbegriffen der piezoelektrischen Schwingungsmesstechnik vertraut machen? Mit Hilfe der hier vermittelten Grundlagen werden Sie in der Lage sein, einen geeigneten Schwingungsaufnehmer für Ihr Messproblem auszuwählen, zu montieren und anzuschließen.Falls Sie noch keine Erfahrungen mit piezoelektrischen Schwingungsaufnehmern haben, empfehlen wir, diese Seiten der Reihe nach als Lernkurs durchzuarbeiten.
Die Grundfunktion, also die Wandlung mechanischer Beschleunigung in ein elektrisches Signal, ist bei allen piezoelektrischen Beschleunigungsaufnehmern identisch. Die verschiedenen Konstruktionen dienen der Anpassung an die unterschiedlichsten Messaufgaben und dem Schutz gegen äußere Störeinwirkungen.
Drei Wirkungsmechanismen für die mechanisch-elektrische Wandlung wenden wir an. Die Typenbezeichnungen unserer Aufnehmer sind daraus abgeleitet:
Schersystem („KS“-Typen)
Kompressionssystem („KD“-Typen)
Biegesystem („KB“-Typen)
Die folgende Tabelle fasst die Vor- und Nachteile dieser drei Grundtypen zusammen:
Scherung
Kompression
Biegung
Vorteile
Geringe Temperatursprungempfindlichkeit Geringe Beeinflussung durch Messobjektdehnung
Hohe Empfindlichkeit Robustheit Bewährte Technologie Preisgünstig herzustellen
Hohe Empfindlichkeit bei geringer Masse
Nachteile
Geringere Empfindlichkeit
Hohe Störbeeinflussung bei Temperatursprüngen Hohe Störbeeinflussung bei Messobjektdehnung
Bruchempfindlich Relativ hohe Störbeeinflussung bei Temperatursprüngen
Die meisten neu entwickelten Beschleunigungsaufnehmer gehören zum Schertyp, wenngleich auch die anderen Bauweisen noch ihre Daseinsberechtigung behalten.
Die nachfolgenden Skizzen zeigen die Anwendung der drei Piezosysteme in realen Sensortypen.